
„Frühling, komm!“
Etwas, das in Nagyvázsony besonders ist, ist der „lovasfarsang“ also der Pferdefasching, der dieses Jahr am 02. März stattgefunden hat.
Nach der ereignisreichen Woche mit dem Studienbesuch ging es am Samstag gleich weiter mit dem Pferdefasching im Dorf. Dabei werden, wie der Name schon sagt, nicht nur die Menschen verleidet, sondern auch die Pferde. Begonnen hat es um 15:00 Uhr am Reiterhof am Ende des Dorfes, wo sich die Kutschen und Reiter versammelt haben. Weil Svetlana keine Lust hatte, bin ich alleine gegangen, was ich bei solchen Versanstaltungen immer blöd finde, weil man dann alleine rumsteht. Zudem kann mich ja auch nicht so leicht mit anderen Leuten unterhalten. Zwar kenne ich ein paar Menschen vom Sehen her und kann auch das eine oder andere Wort wechseln, aber trotzdem präferiere ich, mit jemandem anders zu gehen. Allerdings habe ich mich schon daran gewöhnt, da Svetlana alles andere als abenteuerlustig ist und ich deswegen die meiste Zeit alleine zu Veranstaltungen gehe.
Naja, nachdem ich 20 Minuten dagestanden habe und das Treiben beobachtet habe, habe ich dann geholfen, die Kutschen zu schmücken. Dabei hieß es, dass die Freiwilligen von Fekete Sereg eine der Kutschen schmücken sollten, aber da ich die einzige Freiwillige war, habe ich die Kutsche eben alleine geschmückt.
Zum darauffolgenden Umzug hat mich freundlicherweise der Seniorenklub aus Nagyvázsony zu sich auf seine Kutsche eingeladen, worüber ich sehr froh war. Ähnlich wie beim Weinerntefest ging es dann als Umzug mit geschmückten Kutschen und verkleideten Pferden sowie Reiter durch das Dorf. Zum Ende hielten alle Kutschen in der Dorfmitte, wo sich schon alle Zuschauer versammelt hatten. Die einzelnen Kostüme wurden nämlich von einer Jury bewertet und am späteren Abend wurden die Ergebnisse bekanntgegeben.
Da der Fasching nicht nur die Fastenzeit einläutet, sondern auch das Ende des Winters kennzeichnet, wurde symbolisch zum Austreiben des Winters eine Strohpuppe angezündet. Von den Kindern des lokalen Kindergartens gab es eine Tanzvorführung und später haben alle um die brennende Strohpuppe getanzt. Es war wieder ganz schön kühl, denn ironischerweise war es nach einer frühlingshaften Woche wieder 6°C kalt, aber das Tanzen und der Pálinka haben dagegen geholfen. Zum Schluss haben alle zusammen gerufen „Jön a tavasz, megy a tél!“, was so viel bedeutet wie „Der Winter soll gehen und der Frühling soll kommen!“.
Später am Abend gab es dann noch einen Faschingsball und die Ergebnisverkündigung der Kostüme sowie des vorausgegangenen Pálinkawettbewerbs.